Geschichte Erfindermethodik
Historie und Erfindermethodik
Der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Erfinder-Akademie, Herr Dr-Ing. Michael Herrlich bekam nach seinem Maschinenbau-Studium an der TU Dresden 1961 den Auftrag zur Bildung des ersten Ingenieurbüros für Maschinen den Süß- und Dauenbackwarenindustrie der DDR. Da zu dieser Zeit Süß- und Dauerbackwaren weltweit noch in Manufakturen hergestellt wurden, waren die von Herrlichs Team entwickelten, vollmechanisierten Produktionslinien für Bonbons, Dragees, Schokoladen, Knäckebrot, Waffeln und Kekse erfinderisch, denn sie waren weltneu, funktionsfähig und vor allem überraschend fortschrittlich.
Eine Vielzahl von Patenten konnten daher im In- und Ausland erworben werden. Firmen aus den alten Bundesländern, aus Japan und den USA erwarben Lizenzen, so dass das IB rasch über 200 Mitarbeiter hatte und Herrlich fast keine Zeit mehr zum Forschen und Erfinden fand, was Ihn ärgerte.
Er gründete daher mit anderen frustrierten Managern 1970 dIe KDT-Arbeitsgemeinschaft. „Rationalisierung der geistigen Arbeit und Methodik den Erfindens“ aus der 1980 die KDT-Erfinderschulen hervorgingen, die Dr-Ing. Herrlich nach Berufung ans Patentamt als Cheftrainer mit 70 Assistenten leitete. Als Parteilosem wurde es ihm untersagt, auch die Erfinderausbildung in Westdeutschland und der Schweiz durchzuführen.
Durch intensive eigene Kreativitätsforschung und Kooperation mit Experten der Ostblockländer wurde erkannt, dass das zur Kommunikation erforderliche begrifflich-bildhafte Denken zum Erfinden unzureichend, ja sogar hemmend ist, da es für das weltneu, überraschend fortschrittlich zu Schaffende, mithin Erfinderische am Anfang noch keine Begriffe und Bilder gibt.
Zusammen mit den Professoren Müller, Busch, Altschuller u.a. wurde durch Analyse der Vorgehensweise erfahrener Erfinder der zurückliegenden Jahrzehnte, aber auch der Erfinderschultrainer herausgefunden, dass diese noch andere Denkstile, nämlich die funktions- sowie widerspruchsbezogen nutzten, um damit die „Denkbarriere des Bekannten“ zu überspringen, was die zur Patenterteilung geforderte Erfindungshöhe ergab.
Das Weltneue einer patentierbaren Erfindung ist beim soliden Beherrschen des rationellen lnformieren im internationalen Patentfonds relativ leicht erreichbar; trotzdem scheitern fast 20% der ohnehin zu wenigen Patentanmelder an dieser Hürde.
Wesentlich schwieriger ist das Erreichen der Erfindungshöhe, also das revolutionäre Umschlagen von der quantitativ angereicherten Information in eine neue, erkannte Mängel überraschend fortschrittlich, am besten „raffiniert einfach“ behebende lnformationsqualität der erfinderischen Lösung. Im Umkehrschluß gilt: alleine mit Fleiß zusammengetragenes Wissen ist als Erfindung nicht ausreichend, es muß der Qualitätssprung hinzukommen.
In Kenntnis des Vorgenannten, entstand der erste Trainingsschwerpunkt der bei uns trainierten Erfindermethodik, das Anerziehen der funktions- und widerspruchsbezogonen Denkstile, also das Vergrößern der Abstraktionshöhe des Denkens.
Vereinfacht dargestellt, wird dadurch die erfinderische Ideen-Fliegenfalle weit gespannt, der zukünftige Erfinder befreit sich vom Bekannten oder vom Vorurteil „geht nicht“ bzw. von den Scheuklappen der Fachidiotie und wird bereit, auch unübliche Lösungsansätze zuzulassen und gedanklich zu erproben.